Analyse der persönlichen Arbeits- und Lebensgewohnheiten

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Wodurch wird der Unternehmer motiviert?

So hat sich Paul Papier seine unternehmerische Freiheit vorgestellt. Die Praxis sieht anders aus.

Das zentrale Motiv von Paul Papier  für den Sprung in die  Selbständigkeit vor zehn Jahren war der Wunsch nach Frei­heit. Freiheit, sich selbst in seinem Betrieb zu verwirklichen. Freiheit, seine Existenz und gesellschaftliche Position zu sichern. Freiheit, keinen Chef zu haben, sondern sein eigener Herr zu sein.

Die Freiheit, die einst der Motor für die Selbständigkeit war, kann er aber heute nicht mehr genießen. Die Tagesarbeit „erschlägt“ ihn und beeinträchtigt seine Lebensqualität.

Er hat ständig Probleme zu lösen, arbeitet täglich zwölf Stunden und hat keine Zeit, an sich und die Zukunft zu denken.

Somit steht er unaufhörlich unter Anspan­nung  und  fühlt sich oftmals überfordert.

Durch die auf ihn einstürzenden Probleme ist Paul Papier oft derart beansprucht, dass er seine Gesundheit vernachlässigt. Seine Energie lässt nach, auch seine sozialen und menschlichen Kontakte reduzieren sich.

Wenn Paul Papier sich nicht um sich selbst kümmert, kann das gefährliche Folgen haben. Aus wachsendem Stress und Unzufriedenheit resultieren unausweichlich Leistungsabfall, Verlust der Motivation und ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit. Er will diesem Teufels­kreis entfliehen.

Paul Papier wird von vielen Seiten gleich­zeitig gefordert.

Der Tagesstress ist ein „Killer“ der Motivation. Wer fremdbestimmt wird und immer nur reagieren muss, hat keine Zeit, über sich und seine Ziele nachzudenken.

Anstatt zu agieren, verliert er die Triebfeder des unternehmerischen Handelns, er fühlt sich ständig in die Defensive gedrängt.

Deshalb werden wir zur „Re-Motivation“ des Unternehmers bzw. der Unternehmerin auf Möglichkeiten und Arbeitstechniken eingehen, mit denen der Unternehmer seinen Tagesstress in den Griff bekommt und damit die ersten Voraussetzungen schafft, Spaß an der Arbeit zu haben und seinen Erfolg zu sichern.

Bevor wir im Kapitel 5 auf die Möglichkeiten einer besseren Selbst- und Zeitorganisation eingehen, stellen wir Paul Papier auf den Prüfstand.

Der PBS-Fachbetrieb – typischerweise ein Familienunternehmen

Da das Unternehmen zu einem wesentlichen Teil das Leben der ganzen Familie bestimmt, kann es nicht losgelöst vom sozialen Umfeld betrachtet werden.

Es ist vielmehr mit dem Familienleben verbunden und auf eine positive, aktive Mitarbeit und Mitverantwortung aller Familienmitglieder angewiesen.

Das Glück von Paul Papier: Seine Familie steht zueinander. Die Beziehung zu seiner Frau Paula gibt ihm die Kraft, Krisen zu überstehen.

Wie wichtig die Familie und der Zusammenhalt innerhalb der Familie für den Erfolg eines jeden mittelständischen Unternehmens ist, zeigen folgende Überlegungen:

    • In vielen Fällen arbeiten beide Partner im Betrieb.
    • Wenn beide zusammenarbeiten, ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Unternehmens gegeben. Arbeiten sie gegeneinander, ist der Misserfolg  und oft die Pleite des Unternehmens vorprogrammiert.

Beide Partner müssen gleiche Ziele haben, um dieselbe Richtung  einschlagen zu können. Beide Partner müssen am gleichen Strang ziehen – und zwar am gleichen Ende!

In der letzten Zeit werden immer mehr Entscheidungen von Paul Papier gefordert. Entschei­dungen zu treffen, fällt ihm heute aber viel schwerer als noch vor einigen Jahren.

Er quält sich schon seit langem und stellt sich immer wieder die Frage: „Wo muss ich ansetzen?“ . Die richtige Antwort darauf lautet:

„Bei mir selbst!“

Ohne Zielbestimmung ist kein unternehmerisches Handeln möglich!

Die Analyse des „Unternehmers bzw. der Unternehmerin“, deren Einstellung und  Verhalten steht deshalb am Anfang des Marketings. Denn nur die Analyse seiner Wünsche und Möglichkeiten führt zu Konsequenzen bei der Selbst- und Betriebsorganisation.

Merke
Untersuchungen haben ergeben, dass die Persönlichkeit des Unter­nehmers bzw. der Unternehmerin letztendlich viel entscheidender für den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens ist, als dritte Personen aus dem Unter­nehmen oder dem Umfeld des Betriebes (Wettbewerb).

Es gibt immer wieder Unternehmen die  auch oder gerade in wirtschaft­lich schwierigen Zeiten durch neue Ideen und durch besonderes Engagement erfolgreich arbeiten. In allen diesen Fällen sind neue Ideen, die letztendlich vom Unternehmer bzw. Unternehmerin selbst ausgehen, die Grundlage für den Erfolg.

Die Analyse der persönlichen Situation und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind somit elementare Voraussetzungen zur Umsetzung eines erfolgreichen Marketing­ Konzeptes in der PBS-Branche.

Die Situation des Unternehmers stellt sich derzeit für Paul Papier so dar:

  • Er ist weitgehend selbst für den Erfolg und Misserfolg seines Unternehmens verant­wortlich.
  • Seine Fähigkeiten, seine Fachkenntnisse und seine Stärken stehen für seinen Erfolg.
  • Durch seine Schwächen, Leistungs- und Kenntnisdefizite setzt er den Erfolg des Unternehmens aufs Spiel.
  • Es wird ihm deutlich, dass, sofern er als Unternehmer ausfällt, seine ganze Firma zusammenbrechen würde, da vieles auf ihn fixiert ist.
  • Er braucht Hilfe, um die Fülle der Probleme zu bewältigen, aber auch Anstöße, um Chancen zu erkennen

Paul Papier erkennt:

Er selbst ist die Schlüssel­figur für den Erfolg und Misserfolg seines Unter­nehmens. Er muss sich und seine Verhaltensweisen einer genauen Analyse unter­ziehen.

Zuerst muss also Paul Papier auf den Prüfstand, bevor weitere Analysen durchge­führt werden.

Durch Selbstanalyse zur Selbsterkenntnis – der Spielertrainer Paul Papier

Jeder Trainer muss die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft ganz genau kennen, damit er seine Spieler am richtigen Platz und zur richtigen  Zeit einsetzen kann. Paul Papier ist nicht nur Trainer, er ist der Coach seiner Mannschaft. Einerseits muss er an der Front stehen und mit anpacken, andererseits aber ist er für die Aufstellung,  das Training und die Motivation seiner Mannschaft verantwortlich. Eine Aufgabe, der er  sich nicht immer gewachsen fühlt. Er braucht gut trainierte und versierte Mitspieler. Die Spieler in seiner Mannschaft sind seine Mitarbeiter.

Er muss die Fähigkeiten seiner „Mitspieler“, technische und auch taktische Tricks kennen, um seine Mannschaft bestens einzusetzen.

Paul Papier muss als Coach seine Mannschaft trainieren. Er muss sich aber auch selbst trainieren, da er die Schlüsselfigur in der Mannschaft ist!

Merke
Der Coach „Unternehmer“ muss nicht schneller laufen können als seine einzelnen Mitspieler, auch muss er keine Vorlagen geben und dann selbst das Tor schießen. Er muss aber in der Lage sein, die Rolle und Aufgabe jedes einzelnen Spielers zu definieren und ein Auge auf die Spielweise haben.

Paul Papier muss seine Mitarbeiter und seine betrieblichen Stärken und Schwächen kennen. Nur mit diesem Wissensvorsprung kann er sich und sein Team erfolgreich ins Spiel bringen.

Sein Verhalten und seine „Trainingsmethoden“ bestimmen den Erfolg seiner Mannschaft und damit den Erfolg seines Unternehmens im Wettbewerb.

Paul Papier will mit seiner Mannschaft im Marktge-          schehen ganz oben mitspielen. Dazu muss er zuallererst einen Fitnesstest absolvieren. Dieser Fitnesstest beinhaltet einige Fragestellungen, mit denen er sich beschäftigen muss.

Er teilt die Fragestellung zu seiner Person in fünf Kreise auf:

  1. „Wie sind meine persönlichen Arbeitsgewohnheiten?“
  2. „Wie sind meine Lebensgewohnheiten?“
  3. „Wie gehe ich mit meiner Zeit um?“ 
  4. „Wo sind meine persönlichen Stärken und Schwächen?“
  5. „Wie sehe ich mich, wie sehen mich andere?“

Damit beginnt die Selbstanalyse und Paul Papier hat sich geschworen, nichts unter den Teppich zu kehren und ganz ehrlich und offen seine Arbeitsgewohnheiten, seine Lebens­gewohnheiten und seine Verhaltensweisen unter die Lupe zu nehmen.

Nur wer sich die Zeit nimmt, ehrlich, unvoreingenommen und selbst­kritisch mit den folgenden Checklisten zu arbeiten, wird Erkenntnisse gewinnen, die letztendlich zu den Bausteinen des Erfolges werden.

Paul Papier beurteilt deshalb seine eigenen Arbeitsgewohnheiten anhand der folgenden Checkliste:

Beim Ausfüllen der Checkliste stellt Paul Papier fest, das er in vielen Bereichen noch große Defizite hat. Er nutzt die Ergebnisse der Analyse seiner persönlichen Arbeitsge­wohnheiten schon zu ersten Maßnahmen, von denen er eine Veränderung zum Positiven erwartet.

Von den vielen Dingen, die sich Paul Papier vorgenommen hat, wollen wir nur die drei wichtigsten Maßnahmen darstellen und den Lesern eine Anleitung geben, wie sie mit den Erkenntnissen ihrer individuellen Analyse weiter arbeiten können.

 

Für Paul Papier bringt die Analyse seines eigenen Arbeits­stils zunächst auch Frustration.

Aber mit der Analyse entsteht bei ihm gleichzeitig das Bedürfnis, die erkannten Schwachstellen abzubauen.

To-Do
Für den Leser haben wir auf eine Checkliste verlinkt, mit der er sich wie Paul Papier bewerten kann. Beurteilen Sie Ihre eigenen Arbeitsgewohnheiten. Jeder Leser wird für sich durch die Analyse erkennen, in welchen Bereichen er an sich arbeiten muss. Die Analyse der Arbeitsgewohn­heiten ist dazu der erste Schritt. 
Zum Download klicken Sie bitte hier

Analyse der Lebensgewohnheiten

Paul Papier untersucht seine Lebensgewohnheiten anhand der folgenden Checkliste:

 

Paul Papier erkennt: Nur wenn er sich selbst (seine Einstellung und sein Verhalten) ändert, kann er sein Unternehmen positiv verändern.
To-Do
Sie als Leser haben die Gelegenheit, Ihre eigene Lebenssituation nach der gleichen Systematik wie Paul Papier zu beurteilen.
Zum Download der Checkliste klicken Sie bitte hier
Auswertung
Nun sollten Sie sich anschauen, in welcher Spalte Sie die meisten Kreuze gesetzt haben.

'weniger / nicht' überwiegt
Sie sind ein guter Unternehmer und…

  • setzen Prioritäten, wichtige Dinge bleiben nicht liegen.
  • planen den Tag und die Arbeit rechtzeitig und sind gut organisiert.
  • haben zwar viel Arbeit, aber keinen gesundheitsgefährdenden Stress.
  • wissen, was „Qualität“ bedeutet nämlich nicht alles perfekt zu machen, sondern alles genau so perfekt, wie der Kunde es wünscht.
  • verplanen nie den ganzen Tag und haben Zeit, unvorhergesehene Probleme zu lösen.
  • arbeiten gründlich und konzentrieren sich voll auf eine Sache.
  • können auch mal „Nein“ sagen, wenn etwas anderes wichtiger ist.
  • sind für die fachlichen Probleme da und helfen, Lösungen zu finden.

Halten Sie an diesen Stärken fest!

'zum Teil' überwiegt
  • Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse halten sich die Waage. 

Hier gilt, sich viele Verbesserungen im Lebens- und Arbeitsstil vorzu­nehmen!

'voll und ganz' überwiegt
  • Sie sind überlastet und gesundheitlich gefährdet.
  • Wichtiges wird von Unwichtigem nicht unterschieden.
  • Sie praktizieren „Delegieren“ nur selten oder gar nicht.
  • An vielen Tagen wird zwar von morgens bis abends gearbeitet, im Rückblick stellt sich aber die Frage: „Was habe ich wirklich geschafft?“

Eine Änderung des Lebens- und Arbeitsstils ist unbedingt notwendig!

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